Lokalisierung - für Ihren Erfolg bei Software und Webseiten entscheidend

Wer Software oder Webinhalte für internationale Zielgruppen bereitstellt, steht vor der Entscheidung: Reicht eine Übersetzung oder ist eine vollständige Lokalisierung notwendig? Die Antwort hängt weniger von der Textmenge als vielmehr von der Zielgruppe, Funktionalität und dem kulturellen Kontext ab. Während die Übersetzung sich auf die sprachlich korrekte Übertragung des Inhalts konzentriert, geht Lokalisierung weit darüber hinaus – sie bezieht Kultur, Technik, Nutzerverhalten und rechtliche Rahmenbedingungen mit ein.
Der Unterschied lässt sich anhand eines einfachen Begriffs wie „Save“ illustrieren: In deutscher Software ist „Speichern“ die passende Entsprechung. In Frankreich jedoch wirkt die wörtliche Übersetzung „Sauver“ in der Benutzeroberfläche befremdlich, da sie im Alltag eher mit „retten“ assoziiert wird. Richtig lokalisiert lautet der Begriff hier „Enregistrer“. Solche sprachlichen Nuancen prägen die Nutzererfahrung entscheidend mit und zeigen, dass reine Übersetzung oft nicht ausreicht.
In der Praxis gibt es zahlreiche weitere Beispiele: Während ein US-Nutzer mit dem Datumsformat „12/31/2025“ vertraut ist, erwartet ein deutscher Nutzer „31.12.2025“, ein japanischer „2025年12月31日“. Wird das Format nicht angepasst, entstehen Missverständnisse – besonders bei Rechnungen, Kalendern oder Terminvereinbarungen. Auch Währungen müssen kontextgerecht angezeigt werden: Der Betrag „$1,000.50“ muss für deutsche Nutzer als „1.000,50 $“ dargestellt werden, inklusive passender Währungskennzeichnung und korrektem Dezimaltrennzeichen. Selbst Maßeinheiten spielen eine Rolle – etwa bei Versandkostenrechnern oder Produktmaßen: Ein Online-Shop, der nur Zoll und Pfund anzeigt, wird in Europa kaum Vertrauen wecken.
Herausforderndes Layouting
Technische Herausforderungen machen die Lokalisierung komplexer als eine reine Übersetzung. Viele Sprachen – etwa Deutsch, Finnisch oder Russisch – verwenden deutlich längere Wörter als Englisch. Ein Button, der im Englischen „Submit“ heißt, kann im Deutschen „Absenden“ oder „Formular übermitteln“ heißen und mehr Platz beanspruchen. Wird das Layout darauf nicht vorbereitet, leidet die Benutzerführung. Noch kritischer wird es bei bidirektionalen Sprachen wie Arabisch oder Hebräisch, die ein komplett gespiegeltes UI benötigen – inklusive Navigation, Icons und Textfluss. Lokalisierung berücksichtigt genau solche strukturellen und typografischen Besonderheiten, während reine Übersetzung das Layout oft unbeachtet lässt.
Ein ebenso wesentlicher Aspekt ist die kulturelle Wahrnehmung von Symbolen, Farben und Bildsprache. Rot steht im westlichen Kulturraum meist für Warnung oder Fehler – in China hingegen für Glück und Wohlstand. Ein rotes Warnsymbol auf einer chinesischen Benutzeroberfläche könnte daher ungewollt positiv interpretiert werden. Auch Emojis oder Handgesten sind nicht universell: Ein Daumen hoch ist im Westen positiv, kann im Nahen Osten jedoch beleidigend wirken. Lokalisierung bedeutet, solche visuellen und semantischen Codes zu erkennen und für jede Zielkultur sinnvoll zu gestalten.
Rechtliche Hürden und Datenschutz
Über Sprache und Kultur hinaus spielen auch rechtliche Anforderungen im Zielland eine zentrale Rolle. Eine Webseite, die in Deutschland mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konform ist, muss für den kalifornischen Markt die Anforderungen des California Consumer Privacy Act (CCPA) erfüllen. Unterschiedliche Informationspflichten, Widerrufsrechte oder steuerliche Angaben können nicht einfach übersetzt, sondern müssen juristisch korrekt angepasst werden. Dies betrifft auch Cookie-Hinweise, Impressumspflicht, AGBs oder Versandinformationen. Eine technisch saubere, aber rechtlich fehlerhafte Übersetzung kann zu empfindlichen Strafen führen.
Ob Übersetzung ausreicht oder eine Lokalisierung erforderlich ist, hängt letztlich vom Ziel und der Komplexität Ihres digitalen Produkts ab. Eine einfache Informationsseite mit statischen Inhalten kann unter Umständen mit einer guten Übersetzung bestehen. Doch bei interaktiven Anwendungen, kommerziellen Webseiten, Webshops oder Software, die auf internationale Nutzer zugeschnitten ist, ist Lokalisierung nicht nur ein Mehrwert, sondern eine Notwendigkeit. Sie sorgt für Verständlichkeit, Vertrauen und Benutzerfreundlichkeit – und ist damit entscheidend für den Erfolg auf globalen Märkten.
Professionelle Sprachdienstleister wie ReSartus unterstützen diesen Prozess mit ISO-zertifizierten Übersetzungen, dem Muttersprachenprinzip, technologischem Know-how und langjähriger Erfahrung im Umgang mit branchenspezifischen Anforderungen. Sie bieten nicht nur sprachliche Präzision, sondern sorgen dafür, dass Ihre Inhalte überall dort ankommen, wo Ihre Kunden zu Hause sind – inhaltlich, funktional und kulturell.
Benötigen Sie Unterstützung bei der Lokalisierung Ihrer Inhalte? Kontaktieren Sie ReSartus – wir beraten Sie gerne.

Warum Lokalisierung mehr ist als Übersetzung

60. Theodor Heuss Preis


Die unsichtbare Gefahr: digitaler Übersetzungsbetrug

Geplante Anpassung des JVEG

Freiberufler-Visa in den VAE

Auswandern nach Dubai

Kürzungen und Restriktionen – Dolmetscher und Übersetzer in der Krise

Brücken bauen beim Wilhelm-Bock-Preis

Förderprogramme für Sprachmittler im Gesundheitswesen

Inklusion in der Bildung: ReSartus ermöglicht internationalen Austausch

Die Zukunft des Remote-Dolmetschens – virtuelle Konferenzen



Die Rolle der KI in der Übersetzungsindustrie

Hiiios – Der Videodolmetschdienst von ReSartus

Auswandern aus Deutschland

ReSartus unterstützt das 43. Erlanger Poetenfest
